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SZ vom 11.09.2008

Eine Farce

Bewährungsstrafe bei Prozess um Tod in der Skaterhalle

Löbau. Sechs Monate auf Bewährung und 100 Stunden gemeinnützige Arbeit – dazu wurde gestern ein 17-Jähriger vom Amtsgericht Löbau verurteilt. Ihm war vorgeworfen worden, mit einer Silvesterrakete zum Jahreswechsel in der Löbauer Skaterhalle einen Brand ausgelöst zu haben. Darin war ein 15-jähriges Mädchen ums Leben gekommen. Ein Mittäter ist bereits verurteilt worden. Wie Richter Norbert Steinbeck mitteilt, hat der Angeklagte gestanden und sei sehr reumütig gewesen. Außerdem war er nicht vorbestraft. Das habe die Festsetzung des Urteils beeinflusst. Die auferlegte Bewährungsstrafe sei nach dem Jugendgerichtsgesetz das Mindestmaß. Dennoch liege hier kein mildes Urteil vor, da bei Jugendlichen in vielen Fällen eher zu Maßregelungen, Auflagen oder Jugendarrest gegriffen werde.

Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor dem Jugendschöffengericht statt. Das Urteil ist rechtskräftig. (gw)